• Außerordentliche VdDD-Mitgliederversammlung berät über Maßnahmen gegen den Arbeits- und Fachkäftemangel. 

  • Dr. Gundela Grießmann und Dr. Simon Stark rücken in den VdDD-Vorstand nach.

Strategien zur Personalgewinnung standen im Fokus der außerordentlichen Mitgliederversammlung des Verbandes diakonischer Dienstgeber in Deutschland e.V. (VdDD) am 17. November in Leipzig. 

Angesichts des sich zuspitzenden Arbeits- und Fachkräftemangels müsse man in Deutschland „an mehreren Stellschrauben drehen“, erklärte Daniel Terzenbach, Vorstand Regionen der Bundesagentur für Arbeit. „Ziel muss sein, die Erwerbsquoten von Frauen, Älteren, Geflüchteten und Menschen mit Assistenzbedarf deutlich zu erhöhen.“ Hierzu brauche es einen breiten Mix an Maßnahmen - etwa zur Qualifikation, Aus- und Weiterbildung. „Die Botschaft ist: Wir können auf niemanden verzichten“, so Terzenbach.

Terzenbach würdigte die Zusammenarbeit zwischen der Bundesagentur und der Sozialwirtschaft, etwa bei der Qualifizierung. Diese berge weiter große Potenziale für die Arbeitsmarktintegration.

„Menschen befähigen und bestärken“

Dr. Ingo Habenicht, Vorstandsvorsitzender des VdDD, wünscht sich von der Bundesagentur für Arbeit, dass sie soziale Berufe verstärkt ins Zentrum ihrer Qualifikations- und Vermittlungsmaßnahmen rückt, zum Beispiel die Reha-Berufe. „Leider trauen sich manche Jobsuchende die direkte Arbeit mit Menschen nicht zu, obwohl sie sehr gut dafür geeignet wären“, so Habenicht. „Hier brauchen wir eine gezielte Förderung, die Menschen befähigt und bestärkt.“ 

Habenicht warnte vor einem Schlechtreden sozialer Berufe. Auch die Arbeitsagenturen könnten dem entgegenwirken. „Leider hat sich noch nicht überall herumgesprochen, wie attraktiv die Arbeitsbedingungen in der Diakonie sind.“ 

Habenicht fordert von der Bundesregiegung, zügig bürokratische Hürden abzubauen, die den Arbeitsmarktmarktzugang für ausländische Mitarbeitende erschweren. „Insbesondere die Beschäftigung von ukrainischen Fach- und Hilfskräften ist schnell zu ermöglichen“, so Habenicht. Gefragt sei zum Beispiel eine einheitliche und schnelle Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse. 

Nachwahl in den VdDD-Vorstand

Die Versammlung dankte Dietmar Motzer, Vorstand Diakoneo, und Dr. Rainer Norden, Vorstandsvorsitzender v. Bodelschwinghsche Stiftung Bethel, für ihre langjähige, verdienstvolle Tätigkeit im VdDD-Vorstand, aus dem sie in diesem Jahr ausgeschieden sind. 

In den VdDD-Vorstand nachgewählt wurden Dr. Gundula Grießmann und Dr. Simon Stark

Dr. Gundula Grießmann ist seit 2013 Personalvorstand und Oberin im Evangelischen Diakonissenhaus Berlin Teltow Lehnin. Sie ist verantwortlich für Personalmanagement und -entwicklung. Zudem gehört der Unternehmensbereich Teilhabe und Bildung zu ihrem Aufgabengebiet.

Dr. Simon Stark ist seit April 2023 als Besonderer Vertreter dem Bethel-Vorstand beigeordnet und hat seitdem die Verantwortung für das Personalwesen in den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. In 2024 wird er im Rahmen der geplanten Altersnachfolge zum Vorstand bestellt und weitere Aufgaben übernehmen.

Bei der Versammlung in der Leipziger Philippus-Kirche waren Vertreterinnen und Vertreter von Mitgliedseinrichtungen aus ganz Deutschland und allen Hilfefeldern anwesend. Gastgeber war das Berufsbildungswerk Leipzig für  Hör- und Sprachgeschädigte (BBW-Leipzig-Gruppe). 

Der Verband diakonischer Dienstgeber in Deutschland e.V. (VdDD) vertritt als diakonischer Bundesverband die Interessen von rund 190 Mitgliedsunternehmen und sieben Regionalverbänden mit mehr als 550.000 Beschäftigten. Schwerpunkte der Verbandsarbeit sind die Weiterentwicklung des kirchlich-diakonischen Tarif- und Arbeitsrechts, Themen aus Personalwirtschaft und -management sowie die unternehmerische Interessenvertretung.

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Der Verband diakonischer Dienstgeber in Deutschland e.V. (VdDD) vertritt als diakonischer Bundesverband die Interessen von rund 200 Mitgliedsunternehmen und sieben Regionalverbänden mit mehr als 560.000 Beschäftigten. Schwerpunkte der Verbandsarbeit sind die Weiterentwicklung des kirchlich-diakonischen Tarif- und Arbeitsrechts, Themen aus Personalwirtschaft und -management sowie die unternehmerische Interessenvertretung.

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Alexander Wragge
Alexander Wragge

Referent für digitale Kommuni­kation und politische Netzwerk­arbeit